Eine kleine aber wichtige Neuerung war die Anschaffung eines Brandstempels. Mit diesem Werkzeug konnte ich nun alle Materialien eindeutig markieren und so zumindest einen gewissen Diebstahlschutz gewährleisten.
Da in Zukunft weitere Bienenstände auch ausserhalb von meinem eigenen Grundstück hinzu kommen werden ist ein gewisses Maß an Schutz unabdingbar.
Eine weitere Winterarbeit ist auch das "einlöten" der Wachmittelwände in die neuen Rähmchen. Hierfür wird der in den Rähmchen gespannte Draht wenige Sekunden mit einem speziellen Trafo unter Strom gesetzt und dabei erhitzt. Das Wachs der bereits aufgelegten Mittelwand beginnt an den Kontaktstellen zum Draht leicht zu schmelzen. Nach dem Abkühlen ist diese Wachsmittelwand nun gut mit den Rähmchen verdunden und bereits für den Einsatz im Bienenvolk.
Durch diese vorgefertigten Mittelwände erspart man den Bienen zusätzlichen Kraftaufwand für die Produktion des Waches und gibt bereits das gewünschte Zellenmaß vor.
Durch das doch recht kühle Frühjahr mussten die Bienen recht lange in den Beuten aushaaren. Die ersten Ausflüge bei etwas wärmeren Wetter werden auch "Reinigungsflug" genannt. Mit einem geschulten Blick kann man die "Hinterlassenschaften" in der näheren Umgebung gut erkennen und es ist ratsam an solch einen schönen warmen Frühjahrstag nicht unbedingt die Wäsche nach draußen zu hängen.
Auf den beiden folgenden Bildern ist auch der Totenfall der Winterbienen ersichtlich. Lediglich die Bienenkönigin hat eine Lebensdauer von bis zu fünf Jahren ist aber natürlich auch die wichtigste Biene im Volk. In den Sommermonaten wird eine normale Biene etwa 3-4 Wochen alt, die im Herbst geborenen Winterbienen hingegen etwa 6 Monate. Die Aufgabe diese Winterbienen ist es die Königin im Winter vor Kälte zu schützen und die erste Generation der Sommerbienen aufzuziehen. In diesen Wintermonaten sterben natürlich die im Volk noch vorhandenen Sommerbienen wie schon einige der Winterbienen. An schönen warmen Tagen kann man Bienen beobachten die immer wieder tote Bienen aus dem Stock transportieren. Als Imker kann man hier etwas Hilfe leisten und diesen Totenfall durch Tausch den Beutenbodens komplett entfernen. Auf den ersten Blick sieht die große Zahl toter Bienen natürlich schrecklich aus, wenn man aber bedenkt das ein Volk im Herbst aus mind. 10.000 Bienen oder mehr besteht und dieses sterben völlig natürlich ist dann relativiert sich dies wieder.
Kurz darauf war es auch schon soweit und der Frühling zeigte sich mit seiner ganzen Blütenvielfalt und als Imker war ich froh das alle meine vier Völker noch am Leben waren. Für "meine" erste Überwinterung war dies durchaus nicht selbstverständlich zumal man davon ausgeht das pro Winter durchaus 1/3 der Völker sterben.
Ebenfalls im Frühling ergab sich bei meinem Arbeitgeber der Deutschen Telekom AG die Möglichkeit im Rahmen der "Magenta Bienen Initiative" einige Völker in Nürnberg aufzustellen. Nach kurzen Abstimmungsgesprächen mit den zuständigen Abteilungen wurde auch zügig ein idealer Standort in der Nähe des Fernmeldeturmes gefunden und das erste Volk dort aufgestellt.
Leider hatte das Frühjahr 2021 aber durchweg ein eher kühles und nasses Wetter zu bieten. Die Folge davon war auch das die reich blühenden Obstbäume keinen oder kaum Nektar produzierten und die Bienen diesen dann auch in den kühlen Nächten gleich wieder "verheizt" haben. Als Folge musste auch ich alle Völker noch bis Anfang Mai mit zusätzlichen Futter unterstützen.
Ich stieß aber auch auf das Thema "Wabenhonig" und wollte diesen unbedingt auch produzieren und besorgte mir dafür entsprechende kleine Rähmchen. Zusammen mit einer Zellglasverpackung und einen Karton gibt es hierzu ein optisch attraktive und noch dazu umweltschonende Verpackung für den Verkauf.
Auch musste ich nun die Waben mit denen ich die Ablegervölker erhalten hatte entfernen da diese bereits einige Jahre alt waren. Zum ausschmelzen des Wachses habe ich mich hier ebenfalls für eine sehr umweltschonende Variante, einen Sonnenwachsschmelzer, entschieden. An warmen und sonnigen Tagen können in diesen ein bis zwei Rähmchen geschmolzen werden.
Und schon war das Frühjahr vorbei und die Honigräume auf den Bienenvölkern leider komplett leer. Einen Frühjahrs- oder auch Rapshonig konnte ich wie auch viele andere Imker in der Region somit leider nicht ernten. Umso größer war nun natürlich die Hoffnung auf die Lindenblüte bzw. Sommerblüte. Aber leider setzte sich das Wetter in den folgenden Wochen und Monaten gleichermaßen fort wie es im Frühling bekonnen hatte. Es wechselten sich wenige schöne Tage mit längeren kühlen und oft regnerischen Perioden ab. Die Honigräume füllten sich weiterhin nur langsam bis gar nicht und an eine erfolgreiche Ernte war nicht zu denken.
Lediglich meine Bienen am Nürnberger Fernmeldeturm und die vielen dort um Umkreis stehenden Linden als Straßenbäume ermöglichten doch noch eine minimale Ernte für unseren Eigenverbrauch.
Nach der Honigernte und einer ersten Gabe von Winterfutter erfolgte dann auch schon die Sommerbehandlung gegen die Varroamilbe. Wie schon im Vorjahr habe ich mich hierbei für den Einsatz von Ameisensäure in Nassenheider pro Verdunstern entschieden. Allerdings war in 2021 hierbei die Schwierigkeit einige durchgehend warme Tage (ca. 10-14) zu erwischen. Bei zu niedrigen Temperaturen verdunstet nicht genug Ameisensäure und die Behandlungswirkung ist nur unzureichend. Aber auch zu hohe Temperaturen sind nicht hilfreich da dann schlicht zuviel Säure verdunstet und auch die Bienen schädigen kann. Vielleicht probiere ich in Zukunft auch eine andere Behandlungsvariante aus.
Eine zwingende Anschaffung in diesem Jahr war eine geeichte Waage. Diese muss nun auch regelmäßig alle zwei Jahren kostenpflichtig neu geeicht werden.
Sieht es nicht toll aus, goldgelber Lindenhonig.
Ein Teil meiner Völker ist Teil der Mangeta Bienen Initiative, dementsprechend wird auch ein kleine Teil der Ernte hierfür bereitsgestellt.
Ende August hatte ich dann mit zwei meiner Ableger die Problematik das die Königinen wohl nicht vom Jungfernflug zuück gekehrt waren. Für die beiden Völker hätte dies nun eigentlich das Ende bedeutet, ich hätte die Bienen lediglich mit anderen Völkern vereinen können. Ich hatte mich dann aber dafür entschieden bei einer Züchterin aus der Nähe zwei begattete Königinnen zu kaufen und den Völkern eine Chance zu geben. Zumindest bei einen der beiden hat dies dann auch funktioniert.
Im Herbst war es dann an der Zeit sich langsam mit den Vertrieb zu beschäftigen. Nach einiger Suche habe ich hier einen kleinen Schrank gefunden welcher für meine Zwecke ideal ist und nach kurzer Zeit vor unserer Haustür aufgestellt wurde. Mangels Honig gab es zum einem einige selbst hergestellte Bienenwachskerzen sowie Bienenwachstücher und zugekaufte Propolis-Produkte der Marke Imkergut.
In der Vorweihnachtszeit war dann die Nachfrage nach den Bienenwachskerzen so groß das ich diese auch bei einigen lokalen Händlern in deren Ladengeschäften anbieten durfte. So war ein eher aus der "Not" geborenes Produkt plötzlich zu einen interessanten Standbei der Imkerei ZennBienen geworden. Dies hatte auch zur Folge das ich mir weitere tolle Kerzenformen im Fachhandel kaufte und erste Überlegungen zu weiteren Vertriebswegen und -Partnern unternahm.
Weiteres könnt ihr dann im Blog zum Jahr 2022 nachlesen.