Der Weg zu den Bienen
Der "Weg" zu meinem ersten Bienenvolk hatte einige Umwege und brauchte auch einige Jahre. Als wir 2015 in unser gebrauchtes Haus umzogen, begannen wir auch den Garten deutlich Insektenfreundlicher zu gestalten. Natürlich gehörten dazu auch die klassischen Wildbienenhotels wie man sie kennt. Im Jahr darauf konnte ich aber dennoch kaum bestäubende Insekten in unseren Obstbäumen, Sträuchern und sonstigen Pflanzen entdecken. Nach etwas Recherche kam ich zum Schluss das entweder Bienen oder Hummeln die Lösung wären und entschied mich ein Hummelkasten für das nächste Frühjahr zu bauen. Allerdings wollte in den folgenden beiden Jahren keine Hummelkönigin dort einziehen und so blieb es leider erfolglos.
Parallel dazu verfolgte ich auf YouTube schon verschieden Kanäle zum Thema Garten + Selbstversorgung und stellte fest das Honigbienen sehr häufig ein fester Bestandteil dieser Kanäle und damit der Gärten sind. Als dann Mitte 2019 unser örtlicher Bienenzuchtverein einen Tag der offenen Tür am Lehrbienenstand veranstaltet hat, war nach kurzer Überlegung die Entscheidung gefallen "WIR WOLLEN BIENEN HABEN".
Kurze Zeit später durfte ich dann einen erfahrenen "alten" Imker einmal einen Tag über die Schulter schauen und merkte schnell das man die Bienenhaltung nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Im folgenden Winter 2019/2020 habe ich ganz viel Fachliteratur gelesen, Videos geschaut und mich natürlich für einen Anfängerkurs bei der LWG Bayern angemeldet. Aufgrund Corona fanden aber nur noch die ersten beiden Theorieteile tatsächlich vor Ort statt, die geplanten Praxistermine mussten leider abgesagt werden. Gleichzeitig hatte ich über unserem Langenzenner Bienenzuchtverein einen sehr erfahren Imker als Bienenpaten "zugeteilt" bekommen und auch die Zusage für den Anfang zwei Ablegervölker zu erhalten. Weiteres erfahrt ihr in meinen Bienenblog.
Wie ich die Bienen halte
Auch wenn wir als Imkerei nicht Bio zertifiziert sind so versuche ich die Imkerei möglichst nachhaltig zu gestalten und halte nahezu alle BIO Richtlinien ein. Dies bedeutet z.B. dass ich nur Holzbeuten verwende, wo sinnvoll möglich keine Plastik nutze, keine Wanderimkerei betreibe und auch der Königin nicht die Flügel beschneide. Zur Varroabekämpfung setze ich auf biotechnische Verfahren (Drohnenbrutscheiden) und natürliche Säuren (Oxal-, Ameisensäure). Auch werden den Bienen bei der Honigernte niemals alle Vorräte genommen und noch einiges in den Völkern belassen. Dennoch müssen die Bienen vor den Winter spezielles Bienenfutter erhalten um genügend Vorräte zu haben um diesen zu überleben. Hier nutze ich invertierten Zuckersirup aus heimischen Zuckerrüben und verzichte bewusst auf Produkte mit Importzucker.
Rings um meine Bienenstandplätze gibt es nahezu keine nach BIO-Richtlinien bewirtschafteten Flächen und es ist auch nicht möglich zu steuern wo die Bienen ihren Nektar sammeln. Dies ist der Hauptgrund weshalb für mich eine BIO-Zertifizierung wenig sinnvoll erscheint. Letztlich liegt es an allen privaten und landwirtschaftlichen Nachbarn wieviel BIO in meinem Honig ist.
Die eigentlichen Haltungsbedingungen direkt am Bienenstand kann ich natürlich beeinflussen und versuche diese so ökologisch, nachhaltig sowie schonend zu gestalten wie es mir möglich ist.
Besonders wichtig ist mir auch ein offene Darstellung meiner Tätigkeit an und um die Bienen. Auf meinen verschiedenen Social-Media-Kanälen versuche ich allen Interessierten einen möglichst großen Einblick in mein Handeln und die Imkerei zu geben.
Imkervereine
Ich bin seit 2020 Mitglied und aktuell auch 2. Vorsitzender des "Bienenzuchtverein Langenzenn und Umgebung". (www.imker-langenzenn.de) Im Verein versuchen wir Langenzenner Imker zum einem uns gegenseitig mit Fachwissen und ggf. Material zu unterstützen. Auch ein gemeinsamer Einkauf von Futtermitteln, Varroamitteln und ähnlichen steht jährlich auf dem Progamm. Auch auf den Langenzenner Märkten (Regionalmarkt, Altstadtfest, Weihnachtsmarkt) sind wir gemeinsam mit einen Stand vertreten.
Zusätzlich bin ich seit Anfang 2025 auch Mitglied der "Honigerzeugergemeinschaft Süddeutschland" (www.heg-eltmann.de). In diesem Verein sind ca. 1700 Imker mit dem Ziel der gemeinsamen Honigvermarktung zusammengeschlossen. Da die Honigernten oftmals sehr vom jeweiligen Kleinklima und den von den Landwirten angebauten Kulturen (z.B. Raps) abhängig sind, haben vor allem wir kleineren Imkereien mit jährlich teils stark schwankenden Mengen zu "kämpfen". Durch die Mitgliedschaft in der HEG besteht nun die Möglichkeit bei sehr guten Ernten die Überschüsse an andere Imker zu verkaufen ohne selbst langwierig einen passenden Abnehmer zu suchen. Umgekehrt habe ich nun über diesen Weg auch die Möglichkeit regionalen Honig von anderen Imkereien zu kaufen um bei schlechten Ernten dennoch meiner Kundschaft Honig anbieten zu können. Auch kann ich für meine Kunden nun Honigsorten beziehen die ich hier in der Region schlichtweg nicht selbst ernten kann (z.B. Tannenhonig, Kastanienhonig). In beiden Fällen ist kann sowohl der kaufende Imker wie auch die Endkunden sicher sein ein qualitativ hochwertigen regionalen Honig zu erhalten der nach einheitlichen Vorgaben des Deutschen Imkerbundes geerntet wurde.